Die Heizsaison beginnt: Flüssige Energieträger bleiben gefragt

  • Der mittelständische Energiehandel rät Verbraucher:innen mit beginnender Heizsaison zur Gelassenheit
  • Die Versorgung mit Heizöl bleibt gesichert, wenn auch mit längeren Lieferzeiten.
  • Flüssige Energieträger schaffen Unabhängigkeit und sind zunehmend gefragt.

Die Stimmung im Land ist angespannt. Nach über einem halben Jahr sind die Folgen des Krieges in der Ukraine in Deutschland deutlich zu spüren: Die steigenden Energiekosten und die dadurch befeuerte Inflation sorgen insbesondere mit der beginnenden Heizsaison für massive Verunsicherung. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher von Heizöl stellen sich immer wieder die Frage: „Wie kommen wir warm und zu einem halbwegs bezahlbaren Preis durch den Winter?“

Energiehandel rät zu Beginn der Heizsaison zu Gelassenheit

„Ja, die Zeiten sind ungewöhnlich“, sagt Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte (VEH). „Nichtsdestotrotz raten wir den Heizöl-Verbraucherinnen und -Verbrauchern weiterhin dazu, gelassen zu bleiben“, beruhigt Funke und erklärt: „Der Ölmarkt hat sich, anders als beispielsweise der Gasmarkt, aktuell weiter entspannt. Nachdem der Rohölpreis Mitte Juni bei rund 120 Dollar pro Barrel lag, hat er sich aktuell etwa bei 90 Dollar eingependelt. Davon profitieren aktuell auch die nachgelagerten Produkte wie Benzin, Diesel und Heizöl.“ Eine Besonderheit bestehe in diesem Jahr allerdings darin, dass sich der Rohöl- und der Produktenmarkt klar voneinander entkoppelt haben: So stand einem Rückgang des Rohölpreises in den letzten Monaten zunächst ein Anstieg des Heizölpreises gegenüber. „Dies ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen“, erklärt Funke: „Der schwächelnde Euro, das Niedrigwasser des Rheins mit den extrem gestiegenen Frachtkosten, die Verknappung der Importmengen aus Russland und nicht zuletzt die gestiegene Nachfrage nach Heizöl und Diesel seitens der Unternehmen aufgrund der Gasverknappung haben insbesondere den Heizölpreis lange Zeit nach oben getrieben.“ Aktuell schlägt allerdings die zunehmend spürbare Rezession auf die Produktpreise durch, so dass die Preise derzeit wieder etwas moderater ausfallen.

Versorgung mit Heizöl bleibt trotz langer Lieferzeiten gesichert

„Die Nachfrage nach Heizöl ist nach wie vor auf einem verhältnismäßig hohen Niveau“, so Funke. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich rechtzeitig vor der eigentlichen Heizperiode bevorraten, um gut über den Winter zu kommen. „Das führt bei vielen Heizöllieferanten nach wie vor zu längeren Lieferzeiten von bis zu vier Wochen – teilweise auch darüber“, berichtet Funke. Dennoch sei die Versorgungssituation bei den flüssigen Brennstoffen durch die hohe Flexibilität des mittelständischen Energiehandels insgesamt gesichert, wenngleich auch weiterhin mit höherem logistischem Aufwand für die Händler zu rechnen sei. So fehle bei vielen Betrieben das nötige Fahrpersonal, weiterhin auch durch Corona-bedingte Ausfälle.

Flüssige Energieträger bleiben gefragt

Die gegenwärtige Krise hat zu einer gestiegenen Nachfrage nach nicht leitungsgebundenen Energieträgern wie Heizöl geführt. „Erkennbar ist derzeit ein wieder zunehmendes klares Bekenntnis der Hauseigentümerinnen und -eigentümer zum System Ölheizung“, stellt Funke fest und verweist auf die vielen Vorteile dieses Heizsystems: „Die hohe Energiedichte, die einfache Bevorratung, vor allem aber auch die Möglichkeit, nach der Befüllung des Tanks über einen verhältnismäßig langen Zeitraum vollkommen preisunabhängig zu heizen, sind für viele Menschen aktuell starke Argumente.“ Dies schlägt sich auch in der im Vergleich zum letzten Jahr gestiegenen Anzahl eingebauter Öl-Brennwertanlagen und Tanksysteme nieder. „Durch die Kombination mit einer Solarthermie oder Photovoltaikanlage, eventuell auch mit einem in das Heizsystem integrierten Holzkaminofen, lässt sich der Energieverbrauch zudem merklich senken“, fügt Funke hinzu und gibt all jenen, die ihr Heizsystem modernisieren wollen zu bedenken: „Modernisierungsmaßnahmen sollten möglichst rasch und zeitnah mit dem Heizungsbauer auf den Weg gebracht werden. Durch die hohe Kapazitätsauslastung beim Handwerk und möglicher Lieferengpässe sind längere Wartezeiten mit über einem halben Jahr nicht unüblich“. Festzuhalten bleibt: Flüssige Energieträger leisten aufgrund ihrer vielen Vorteile einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland und müssen dies auch in Zukunft klimaneutral tun können. „Hier schnell die richtigen politischen Weichenstellungen zu treffen, um den Markthochlauf regenerativer Flüssigbrennstoffe, sogenannter Re-Fuels zu fördern, ist in unseren Augen unerlässlich für den Erfolg der Wärmewende“, resümiert Funke.

Über den VEH

Der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH) vertritt die Interessen von rund 350 vorwiegend mittelständischen Mitgliedsfirmen aus dem Brennstoff- und Mineralölhandel. Die Mitgliedsunternehmen decken rund 80 Prozent des Marktvolumens aller im Verbandsgebiet ansässigen Händler ab – dies entspricht etwa einem Drittel des gesamtdeutschen Brennstoffmarktes.

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