20.05.2025
Mittelständische Energiehändler begrüßen Kurswechsel in der Wärmepolitik – jetzt braucht es technologieoffene Umsetzungen
Der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH) sieht im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ein wichtiges positives Signal für mehr Praxisnähe und Offenheit im Wärmemarkt. Nachdem die letzten Jahre von einseitiger Energiepolitik und wachsender Verunsicherung geprägt waren erkennt der Verband nun erstmals eine politische Bereitschaft, unterschiedliche technologische Wege gleichberechtigt zu betrachten.
„Die Aussagen im Koalitionsvertrag zur Wärmepolitik sind ein wichtiges Signal: Es wird anerkannt, dass es mehr als einen Weg zur klimafreundlichen Wärmeversorgung gibt. Das begrüßen wir ausdrücklich. So hat unsere Mitgliederumfrage doch eindeutig gezeigt, dass die Branche einen Kurswechsel fordert und zukunftsfähige flüssige Energieträger wie E-Fuels und HVO (Hydrotreated Vegetable Oils) Teil der Wärmewende werden müssen. Jetzt kommt es darauf an, dass die Bundesregierung diesen Schritt auch in der Praxis geht – mit Technologieoffenheit, fairen Wettbewerbsbedingungen und klaren Rahmenvorgaben für alle Akteure im Markt“ so Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer des VEH.
Faire und verlässliche Rahmenbedingungen für den Wärmemarkt
Klimafreundliche flüssige Brennstoffe wie HVO und E-Fuels sollen daher als gleichwertige Erfüllungsoption im angepassten GEG verankert werden. Diese bieten insbesondere in ländlichen Regionen eine bezahlbare und CO₂-arme Lösung – ohne aufwändige Systemwechsel.
Konkrete Forderungen des VEH an die Bundesregierung
- Anerkennung von HVO und E-Fuels als gleichwertige Erfüllungsoption im neuen GEG
- CO₂-Steuer technologieoffen ausgestalten und reale CO₂-Einsparungen auch bei anteiligem Einsatz klimafreundlicher Brennstoffe anrechnen.
- Keine Benachteiligung dezentraler Versorgungslösungen gegenüber leitungsgebundenen Netzen
- Verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen im mittelständischen Energiehandel
- Anerkennung des Importbedarfs von flüssigen klimafreundlichen Brennstoffen
Heizöl bleibt wettbewerbsfähig – auch nach gestiegener CO₂-Steuer
Im Rahmen des heutigen Pressegesprächs stellte der VEH auch die aktuellen Marktdaten vor: Heizöl bleibt mit stabilen Preisen von aktuell rund ca. 0,95 - 0,98 €/L günstig im Vergleich zu anderen Wärmelösungen. Damit wird auch in diesem Jahr deutlich, dass die steigende CO₂-Steuer nicht automatisch zu steigenden Heizölpreisen führt. Denn diese macht nur einen kleinen Anteil der Preisgestaltung aus. Viel wichtiger ist die Entwicklung des Rohölpreises, der aktuell durch die Wirtschaftslage und den starken Euro stabil bleibt.
Ölheizung bleibt beliebte Wärmelösung
Auch strukturell bleibt Heizöl relevant: Während die Verkaufszahlen von Wärmeerzeugern 2024 durch politische Verunsicherungen insgesamt um fast 50% zurückgingen, konnten Ölheizungen ihre Marktposition weitgehend behaupten. So blieben die Absatzzahlen von Ölheizungen vergleichsweise stabil. Das zeigt: Für viele Hausbesitzer – insbesondere im ländlichen Raum – sind flüssige Energieträger weiterhin eine wirtschaftlich sinnvolle und praktikable Lösung.
Über den VEH
Der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH) vertritt die Interessen von rund 280 vorwiegend mittelständischen Mitgliedsfirmen aus dem Brennstoff- und Mineralölhandel. Die Mitgliedsunternehmen decken rund zwei Drittel des Marktvolumens aller im Verbandsgebiet ansässigen Händler ab – dies entspricht etwa einem Drittel des gesamtdeutschen Brennstoffmarktes.
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