15.01.2021

25 % Absatzsteigerung beim Heizöl im ersten Halbjahr 2020 - Niedriges Preisniveau sorgt für verstärkte Nachfrage

  • Die Kombination mit Erneuerbaren Energien und CO2-neutralen flüssigen Brennstoffen macht die Ölheizung auch in Zukunft attraktiv.
  • Politische Rahmenbedingungen für den Markthochlauf von „Future Fuels“ müssen jetzt geschaffen werden.


Der Verband für Energiehandel Südwest Mitte e. V. (VEH) blickt mit seinen rund 400 Mitgliedern auf ein besonderes Jahr 2020 zurück. „Ein Jahr, wie ich es auch in meinem Betrieb noch nicht erlebt habe“, erklärt Thomas Rundel, Energiehändler aus Singen und Vorsitzender des VEH. Rund 25% mehr Heizöl als im Vorjahreszeitraum 2019 wurden im ersten Halbjahr 2020 bestellt; insgesamt dürfte sich das Jahresplus auf etwa 5 Prozent belaufen. Der Grund dafür lag in dem weltweiten pandemiebedingten Konjunktureinbruch, der sich wiederum in einer deutlich geringeren Rohölnachfrage und damit letztlich auch im niedrigen Heizölpreis widerspiegelte: Lag dieser zu Beginn des Jahres noch bei rund 68 Ct/l einer 3000 Liter Order, erreichte er im November mit rund 38 Ct/l einen neuen Tiefstand. Besonders in der ersten Jahreshälfte sorgte der Preisverfall daher bei vielen Energiehändlern für volle Auftragsbücher: „Im Frühjahr kam es zu Lieferfristen von bis zu 12 Wochen“, so Thomas Rundel.

Nach Jahrestief im November folgt der Heizölpreis dem steigenden Rohölpreis

Mittlerweile hat sich die Lage wieder normalisiert, viele Verbraucher haben ihre Heizöltanks vor dem Winter befüllt. Seit Anfang November stieg der Heizölpreis wieder auf aktuell rund 60-65 Ct/l, je nach Region und Bestellmenge. Damit folgt dieser dem schon seit Mai gestiegenem Rohölpreis. Ursächlich für den aktuell höheren Preis ist unter anderem aber auch die CO2-Bepreisung, welche seit 1. Januar 2021 in den Bereichen Wärme und Verkehr gilt.

Gebäudeenergiegesetz (GEG) schließt Ölheizung nicht aus

Zudem ist seit dem 1. November 2020 das GEG in Kraft, welches auch die Vorschriften zur Modernisierung einer Ölheizung regelt. So wird ab 2026 beim Tausch einer alten Ölheizung gegen neue Öl-Brennwerttechnik die Einbindung von Erneuerbaren Energien bindend. Bis dahin können Ölheizungen auch ohne diese Einbindung modernisiert werden. Das GEG formuliert daher kein generelles Ölheizungsverbot. Auch die Förderung im Rahmen des Systems Ölheizung bleibt bestehen – allerdings nur noch auf jene Anlagenteile, welche auch erneuerbare Energien in Kombination mit einspeisen, also beispielsweise eine Solarthermieanlage oder einem Pelletkaminofen. Damit zeigt sich: Mit moderner Hybridtechnologie ist das Heizen mit Öl auch in Zukunft möglich.

Regenativ hergestellte flüssige Brennstoffe in der Wärmewende benötigen den richtigen politischen Rahmen

Moderne Ölbrennwerttechnik bekommt durch flüssige Brennstoffe auf Basis Erneuerbarer Energien (sogenannte Future-Fuels) sogar eine klimaneutrale Zukunftsperspektive. Denn Future-Fuels können perspektivisch die Aufgaben von fossilen Energieträgern übernehmen und damit eine wichtige Rolle in der Wärmewende spielen. Dass regenerativ hergestellte, flüssige Brennstoffe eine echte Marktchance haben, zeigen u.a. laufende Modellvorhaben seitens des Instituts für Wärme und Mobilität (IWO), bei denen Ölheizungsbesitzer schon jetzt ihre Anlage mit CO2-reduzierten Heizöl betreiben können. „Der Gesetzgeber muss hier den politischen Rahmen schaffen, damit bis 2050 ausreichende Mengen solcher klimaschonenden Brennstoffe zur Wärmeerzeugung bereitstehen können“, betont Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer des Verbandes für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH). Der Verband fordert, auch die Verbraucher und damit die rund 5,5 Millionen Besitzer einer Ölheizung in Deutschland nicht aus dem Blick zu verlieren. Für die Energiewende sind Lösungen notwendig, die die in den Haushalten installierten Heizsysteme nutzen, um die Emissionen bei der Wärmeerzeugung zu reduzieren. Verbraucher können so Umbaumaßnahmen umgehen, wo sie technisch unsinnig oder zu kostspielig sind. Dafür braucht es eine in sich stimmige Gesetzgebung, welche die Effizienzsteigerung aller Systeme – auch für Ölheizungen – voranbringt. Denn wie auch bei der Gasheiztechnik liegt die Zukunft in einer Kombination aus effizienter Hybridtechnik mit klimaneutralen Brennstoffen.

Über den VEH

Der Verband für Energiehandel Südwest-Mitte e. V. (VEH) vertritt die Interessen von rund 400 vorwiegend mittelständischen Mitgliedsfirmen aus dem Brennstoff- und Mineralölhandel. Die Mitgliedsunternehmen decken rund 80 Prozent des Marktvolumens aller im Verbandsgebiet ansässigen Händler ab – dies entspricht etwa einem Drittel des gesamtdeutschen Brennstoffmarktes.

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